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KASSE: Umgang mit Pfand

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Sehr häufig kommt es bei Kassenvorgängen zur Frage, wie denn mit Pfand gearbeitet wird.

Grundsätzlich sind dazu mehrere Seiten zu betrachten, die Verbuchung an der Kasse, die Übernahme/Buchung in der Finanzbuchhaltung und ggf. die Lagerbewegungen.

Rein steuerlich ist es so, das zwischen sogenannten „Transporthilfsmitteln“ und „Warenumschließungen“ unterschieden wird. Eine Warenumschließung wie beispielsweise eine Pfandflasche für ein Getränk hat den gleichen Umsatzsteuersatz wie der Inhalt – also die eigentlich zu verkaufende Ware.

Transporthilfsmittel stellen hingegen eine eigenständige Leistung dar, sowohl bei Lieferung als auch bei Rücknahme.

Die Buchungen sind im Regelfall auf ein Konto „Erlöse Leergut“ zu buchen. Um sicher zu sein, dass richtig gebucht wird, kontaktieren Sie bitte unbedingt Ihren Steuerberater.

Nachfolgend sind verschiedene Varianten aufgezeigt, wie mit Pfand gearbeitet werden kann.

Variante 1: Lagerbestand wird nicht geführt

In diesem Falle könnten jeweils unterschiedliche Artikel mit Pfandpreisen angelegt werden.

Zunächst Artikel für den Pfandverkauf:

Da kein Bestand geführt wird, wird diese Option deaktiviert.
Außerdem ist noch der Preis festzulegen.

Außerdem ist eine Kontenzuordnung anzulegen, welche die Konten für „Erlöse Leergut“ und den „Einkauf Leergut“ enthält.
Diese Kontenzuordnung muss den Artikeln zugeordnet sein.

Damit ist der Artikel für den Verkauf vorhanden. Wenn kein Lager geführt wird, kann es sinnvoll sein, einen eigenen Artikel für die Rücknahme anzulegen, welcher bereits einen negativen Preis hat.

Sind diese Artikel vorhanden, können beide an der Kasse für den Verkauf genutzt werden

Die Artikel sind nun einzeln im Bon aufgeführt und werden auch separat gedruckt.

Dadurch, dass ein Negativbetrag als Wert vorgegeben ist, muss der Kassierer auch bei der Rücknahme nicht manuell eingreifen.

Ein Rücknahmeautomat könnte einen Rücknahmebon drucken, der mittels der Scanfunktionen direkt eingelesen wird.

Siehe dazu auch diesen WIKI-Artikel.

Der Rücknahmecode wird gescannt und der Artikel mit negativen Wert geladen.

Dann kann das Pfand ggf. ausgezahlt werden.

Interessant für die Seite des Verkaufs ist außerdem die Möglichkeit, beim Verkauf Folgeartikel einzurichten.

Zuerst werden noch Artikel für weiteres Leergut – Getränkekästen – angelegt.

Verkauf:

Rücknahme:

Beim eigentlichen Artikel werden jetzt noch sogenannte Folgeartikel hinterlegt.

Folgeartikel werden automatisch zum Hauptartikel hinzugefügt, wobei zusätzlich eine Mengen und Schwellenangabe erfolgen kann.

Die Folgenden Einstellungen besagen, dass zu jedem Artikel „HKGDG200“ jeweils ein Artikel „Pfandflasche Mehrweg (Verkauf)“ hinzugefügt wird. Das wirkt bereits ab 1 Stück, da keine Schwelle angegeben ist.

Ab 12 Stück soll jeweils 1 Kasten hinzugefügt werden – Schwelle ist hier 12, Menge 1.

Wird also jetzt an der Kasse eine Getränkeflasche verkauft, wird automatisch eine Pfandflasche hinzugefügt.

Wird beispielsweise über Vorgabe der Menge ein ganzer Kasten = 12 Flaschen verkauft, werden automatisch 12 Pfandflaschen und 1 Kasten hinzugefügt.

Werden beispielsweise 30 Flaschen verkauft, wird die Schwelle nur 2 mal überschritten, also werden den 30 Flaschen auch 30 Pfandflaschen aber nur 2 Kästen hinzugefügt. Natürlich kann ein Folgeartikel, da er ebenfalls ein vollwertiger Artikel ist, auch einzeln in den Bon geladen werden.

Mit diesen Möglichkeiten lässt sich die Erfassung an der Kasse sehr einfach und effektiv organisieren.

Variante 2: Lagerbestand wird geführt

Die Führung von Lagerbestand für Leergut kann durchaus sinnvoll sein, beispielsweise wenn es um Paletten geht.
In diesem Falle bleibt die Buchung gleich, aber es kann nur ein Artikel angewandt werden.

Dieser wird verkauft, also wird der Lagerbestand reduziert.

Auch die Arbeit mit Folgeartikeln wäre hier möglich.

Zunächst ist der Artikel als „mit Bestand führen“ einzustellen. (Optionen/Parameter – Lager)

In der Übersicht sehen Sie den Bestand.

Der Artikel wird dann wie gewohnt verkauft.

Die Lagermenge reduziert sich natürlich beim Verkauf automatisch.

Die Rücknahme muss dann jedoch anders erfolgen, da kein negativer Preis in den Stammdaten eingetragen werden kann und eine Lagerbuchung erfolgen muss.

Rücknahmen müssen in den „Verfügbaren Funktionen“ aktiviert sein. Werden solche Rücknahme häufig vorgenommen, dann ist eine Anzeige als Button in der Schnellstartleiste sinnvoll.

Die Rücknahme erfolgt dann durch Aktivieren der Rücknahmefunktion – Sie klicken auf „ART. RETOURE“.
In der Statuszeile sehen Sie den Hinweis „WARENRÜCKNAHME AKTIV“.

Wählen Sie jetzt den Artikel oder Scannen Sie diesen. Der Artikel wird dann mit einer negativen Menge gebucht. Das führt dann sowohl zu einer Rücknahme und einer Auszahlung, wie auch zu einer Bestandserhöhung im Lager.

Werden mehrere Artikel zurückgegeben, wird zuerst der RETOURE-Button angeklickt, danach kann ein Vorgabewert (im Beispiel 3) eingetragen und zum Abschluss der Artikel geladen werden.

Natürlich kann auch ohne Lagerbuchung nur mit einem Artikel und der Rücknahmefunktion gearbeitet werden.

 

 

 

 

 

 

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